Es ist über Corona nicht verschwunden, mein ehemaliges Lieblingscafé. Es blüht und gedeiht nun umso mehr. Es ist schon lange beliebt (schon vor Corona), aber jetzt scheint es zum absoluten In-Treff geworden zu sein. Lauter Jung-Coole sitzen da rum (auch wenn so mancher nicht mehr so jung ist, aber coolio), es ist ganz schwer, einen Platz zu finden.
Ich fühl mich nicht mehr wohl, da gehöre ich nicht (mehr) rein. Die Gespräche sind oft seltsam. Wie, kann ich nicht beschreiben, ich hatte tunlichst weggehört und jetzt sind sie meinem Gedächtnis entschwunden. Werden wohl etwas gestelzt gewesen sein, (etwas) Herzlichkeit wird gefehlt haben, (etwas) Mit-Menschlichkeit.
Ich werde zu einem anderen Café wechseln, in das ich immer gerne ging. Jetzt freue ich mich, dass es eine neue Pächterin hat. Eine sehr sympathische, herzliche, flotte. Kleine Küche, aber gut, mit viel Liebe und Kreativität. Sieht man auch am Geschirr. Ich weiss nicht, ob sie es ganz einwechseln wird, aber ein Teil des Geschirrs wurde durch Vintage-Geschirr ersetzt! Das wirkt so liebevoll.
Nicht nur die Pächterin hat gewechselt in der Corona-Zeit, auch im Publikum hat sich was verändert. Das Stamm-Publikum erkennt sich (es sind nicht wenige), begrüsst einander kurz, sagt kurz Tschüss zum Abschied. Ganz unaufdringlich, unprätentiös, anerkennend.
Mag ich.
Das erinnert mich an ein Café in einer meiner Nachbarstädte, in das ich immer sehr gerne gegangen bin, spät vormittags; da konnte ich ganz in Ruhe lesen oder was schreiben und Kaffee dabei trinken. Ich fand es dort sehr gemütlich, extrem gemütlich sogar, ein kleiner Raum war das nur.
Das gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, aber nun musste ich halt beim Lesen deines Artikels wieder daran denken.
Kommentare
Torsten am :
Das gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, aber nun musste ich halt beim Lesen deines Artikels wieder daran denken.
Violine am :
Meines ist halt einfach überfüllt, noch dazu mit seltsamem Volk. Ungemütlich.