"Beleidigt ist keine erwachsene Reaktion."
In Anführungszeichen, denn das ist ein Zitat, eine oft kundgetaner Satz meiner Mutter. Er bezog sich in der Regel auf meinen Vater, der - als Narzisst - keine Kritik vertrug und schnell beleidigt war. Er war so unreflektiert, so etwas erlebe ich sonst nicht (nun ja, wenn ich so darüber nachdenke, gibt es vllt. doch den ein oder anderen Kandidaten in meinem Bekanntenkreis, aber die hauptsächlichen Leute, mit denen ich zu tun habe, sind (sehr) reflektiert).
Sie hatte recht, sie hatte so recht. Es ist passiv aggressives Verhalten (darin war mein Vater ohnehin ganz gross), wie Mareike Schauf in ihrem Posting klar macht: Schmollen: Wenn jemand schnell beleidigt ist.
Wie mir das gerade einfällt? Ich habe mal wieder darüber nachgedacht, warum es mich in meiner Firma so durchgeputzt hat. Was Schlimmes kann es nicht sein, denn die Leute sind alle okay und ich fühle mich wohl. Und heute dachte ich mir so, vllt. liegt es an der gelebten guten Kritikkultur? Sie können eindeutig mit Kritik sehr gut umgehen, sowohl "austeilen" als auch "einstecken". ("Austeilen" und "einstecken" sind die falschen Wörter, da zu grob, "umgehen" trifft es sehr viel besser.) Ohne diese gute Fähigkeit, Feedback aufzunehmen, käme man nicht weiter. Oder, wie Murat - ein Freund von mir und Pastor meiner Gemeinde - immer sagt, wenn Schwierigkeiten auftauchen: "Man muss miteinander reden." Dieses "Miteinander-Reden" beinhaltet ein offenes Ohr füreinander, eben keine beleidigte Haltung.
Von dieser beleidigten Haltung, von diesem Nicht-reflektieren-Können bis hin zu reichlich ausgelebter passiver Aggressivität (ich glaube, ich habe einmal heftiges Gaslighting erlebt) habe ich in meinem Leben einiges erfahren. Und so putzt es mich durch, tagtäglich in einer solch guten Konfliktkultur zu leben und zu arbeiten.
Sie hatte recht, sie hatte so recht. Es ist passiv aggressives Verhalten (darin war mein Vater ohnehin ganz gross), wie Mareike Schauf in ihrem Posting klar macht: Schmollen: Wenn jemand schnell beleidigt ist.
Wie mir das gerade einfällt? Ich habe mal wieder darüber nachgedacht, warum es mich in meiner Firma so durchgeputzt hat. Was Schlimmes kann es nicht sein, denn die Leute sind alle okay und ich fühle mich wohl. Und heute dachte ich mir so, vllt. liegt es an der gelebten guten Kritikkultur? Sie können eindeutig mit Kritik sehr gut umgehen, sowohl "austeilen" als auch "einstecken". ("Austeilen" und "einstecken" sind die falschen Wörter, da zu grob, "umgehen" trifft es sehr viel besser.) Ohne diese gute Fähigkeit, Feedback aufzunehmen, käme man nicht weiter. Oder, wie Murat - ein Freund von mir und Pastor meiner Gemeinde - immer sagt, wenn Schwierigkeiten auftauchen: "Man muss miteinander reden." Dieses "Miteinander-Reden" beinhaltet ein offenes Ohr füreinander, eben keine beleidigte Haltung.
Von dieser beleidigten Haltung, von diesem Nicht-reflektieren-Können bis hin zu reichlich ausgelebter passiver Aggressivität (ich glaube, ich habe einmal heftiges Gaslighting erlebt) habe ich in meinem Leben einiges erfahren. Und so putzt es mich durch, tagtäglich in einer solch guten Konfliktkultur zu leben und zu arbeiten.
Kommentare
piri am :
Reden ist immer die bessere Alternative!
Violine am :
So ein Mist! Miteinander reden ist immer besser. Auch viel ehrlicher.
Und ich habe mir vorgenommen, mal ein bisschen bei mir selbst hinzuhorchen, wo ich schweige, weil der andere beleidigt sein könnte. So etwas sollte ich nicht unterstützen.