Dankbarkeitstagebuch
Die Jesuiten haben ein Dankbarkeitstagebuch entwickelt, um dem Dunkel dieser Tage und dieser seltsamen Zeit zu entgehen.
Ja, wir haben seltsame Zeiten, in denen wir mehr als sonst auf uns zurückgeworfen werden. Die grosse Freiheit der alles umgebenden Zerstreuung fehlt, und so fühlt sich so manch einer eingezwängt, ... Genügend Menschen leiden auch materielle, existentielle Not. Und es gibt noch so viel mehr an Bedrückendem, durch Corona verstärkt oder vielleicht erst hervorgerufen.
Da haben die Jesuiten dieses Dankbarkeitstagebuch ausgekocht, denn
Ja, wir haben seltsame Zeiten, in denen wir mehr als sonst auf uns zurückgeworfen werden. Die grosse Freiheit der alles umgebenden Zerstreuung fehlt, und so fühlt sich so manch einer eingezwängt, ... Genügend Menschen leiden auch materielle, existentielle Not. Und es gibt noch so viel mehr an Bedrückendem, durch Corona verstärkt oder vielleicht erst hervorgerufen.
Da haben die Jesuiten dieses Dankbarkeitstagebuch ausgekocht, denn
gerade in schwierigen Zeiten, in denen wir oft nur das Dunkle und Schwere sehen, ist es wichtig, wahrzunehmen, wofür wir auch am Ende der Krise trotzdem dankbar sein können: [...]Ich finde das eine tolle Idee. Sie ist abseits des medialen Alarmismus, der ständigen Katastrophenmeldungen, die sich überschlagen und immer sensationeller werden und uns erst recht ängstigen. Sie gibt uns eine gute Hilfe in die Hand, inmitten des Strudels nicht abzusaufen. Sie gibt Perspektive in scheinbar perspektivloser Zeit.
Kommentare
Torsten am :
Eigene, »persönliche« Krankheiten (in Unterscheidung zu Seuchen) sind ja ebenso immer etwas Belastendes, bieten aber freilich auch die Chance zur inneren Einkehr, zu neuen Einsichten und zur Neuorientierung in bestimmten Bereichen.
Klar, die Dankbarkeit ist gerade in Gesellschaften, denen es vergleichsweise super-gut geht, eine viel zu sehr vernachlässigte Tugend, und diese wieder zu pflegen, finde ich eine gute Idee. Aber nur »am Ende der Krise«? Wieso nicht gerade auch in der Krise? Ganz ehrlich, es gibt Länder auf der Welt, wo Menschen wirklich leiden – an Hunger, Mangelernährung, unter Krieg, Dürre und weiß der Himmel was noch alles. Und wir heulen rum, weil wir mal ein paar Monate lang Masken tragen und größere Feierlichkeiten vermeiden sollen? Das ist Gejammer auf hohem Niveau, leider.
Violine am :
Das Zitat ist irgendein Filmtitel oder so (ich weiss es nicht mehr), jedenfalls stammt es nicht von mir. (Mir fällt es wieder ein: Es heisst eigentlich "Daheim sterben die Leut'.")
In anderen Ländern ist Corona ganz anders präsent, als nicht zu unterschätzende Lebensgefahr (Peru z.B.). Das ist vielen hier nicht präsent. Letztens gab es bei uns sogar ein Autocorso gegen die Masken! Lächerlicher geht es aus meiner Sicht nicht mehr. Stimmt.
Andererseits müssen auch gerade diese Menschen aufgefangen werden. Auch sie wollen ernst genommen werden.
Materiell geht es uns oft sehr gut, aber geistig oder seelisch (oder wie immer man das nennen will) offenbar nicht. Wie arm ist das denn, ein Autocorso gegen die Masken? Oder diese Demonstrierer in Berlin, die ihre Kinder als Schutzschild gegen Wasserwerfer benutzen und sich als die grossen - im Grunde beleidigten - Helden gerieren? Kind solcher Eltern zu sein muss schlimm sein.
Die Krankheit selbst findet bei uns hauptsächlich in den Altenheimen statt. Quasi weggesperrt. Dem Rest geht es relativ gut.
So gebe ich Dir einerseits recht, andererseits sehe ich bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen. Wenn diese Pandemie ein Anlass ist, Dankbarkeit zu üben - daran fehlt es diesen Leuten offenbar wirklich - dann sollen sie das tun. Deswegen finde ich den Impuls der Jesuiten sehr gut.