Skip to content

Fotografieren im Grossstadtdschungel.

Da denkt jeder an Streetfotografie. Die meine ich nicht. Ich meine den Blütendschungel am Adenauerplatz, mitten in Heidelberg in der Nähe vom Bismarckplatz. Ein "Ruheplatz" inmitten vom umtosenden Verkehrslärm.

Blütendschungel.
Blütendschungel am Adenauerplatz.

Früh habe ich mich aufgemacht, denn diesen Blütendschungel wollte ich schon lange mal fotografieren. Letztes Jahr hatte ich es verpasst. Ihr wisst, wie das ist: Man nimmt sich was vor und - schwups - rennt einem die Zeit davon und die Gelegenheit ist vorbei. Heute war ich früh wach, hatte vom Fotografieren geträumt, und so bin ich gleich in der Früh darauf gekommen, auf Fotopirsch zu gehen.

Lilien.
Leuchtende Lilien (und andere Blumen) im Grossstadtdschungel.

Vehemente Spam-Filterei von Gmail.

Oder auch: Zuviel des Guten.

Viele Nutzer haben ein Gmail-Konto. Ich nutze meines v.a. wegen eines Ehrenamtes von mir, weil wir gerne Google-Docs verwenden.
Das war alles immer sehr bequem, doch neuerdings stösst mir Google sauer auf. Es ist nicht mehr feierlich, wie vehement mittlerweile "Spam" gefiltert wird. (Ohne irgendwie Pieps zu machen, denn die Sachen sind nichtmal im Spam-Ordner, den ich ständig kontrolliere, zu finden.) Dinge, die eindeutig kein Spam sind. Mails, die sehr wichtig sind (wie man schon am Betreff erkennen kann). Harmlose Mails. Oder es wird zeitversetzt zugestellt (um mehrere Tage). Gestern kam eine Mail rein - als Phishing-Mail markiert, aber immerhin kam sie durch -, da teilte mir einer (vom Ehrenamt) seine neue E-Mail-Adresse mit. Hallo? Das ist doch wirklich harmlos! Irgendwie muss er sich doch melden. Wieso soll alles, das von einer neuen E-Mail-Adresse kommt (samt Adressmitteilung in der Nachricht) gleich ein Phishing-Versuch sein?

Mittlerweile ist mir ziemlich mulmig zumute und ich nutze zunehmend eine andere E-Mail-Adresse (auf die eigene Domain). Ich habe ein bisschen "gegoogelt" wegen der vehementen Spam-Filterei, aber nichts gefunden ausser dem, was ich eh schon wusste und was schon lange gilt.
Man kann über die Filterregeln ziemlich viel einstellen, aber in einem Ehrenamt, in dem ich viel mit anderen - und auch mir bis dato unbekannten Leuten zu habe - ist das Mist. Da kann ich keine Whitelist erstellen.

Mir reicht es ziemlich mit Gmail und ich werde so nach und nach daraus aussteigen.

fried rice (= gebratener Reis).

Immer wieder freitags gibt es in meinem nunmehrigen Lieblingscafé fried rice (mit Gemüse und Ei) ganz frisch gemacht. Hab ich doch gleich bestellt, denn das mag ich sehr gerne.
Aber glaubt Ihr, ich wäre je auf die Idee gekommen, das mal selbst zu machen? Dieses Wochenende bin ich zu Tat geschritten. Und siehe da, was für ein zauberhaft einfaches Menü! Vollkornreis (weil ich vom anderen Reis nicht satt werde), Gemüse, Ei, Curry, Öl. Sehr lecker.
Ich liebe einfach zuzubereitendes Essen. Dieses hier ist wie für mich gemacht.

Adieu Lieblingscafé.

Es ist über Corona nicht verschwunden, mein ehemaliges Lieblingscafé. Es blüht und gedeiht nun umso mehr. Es ist schon lange beliebt (schon vor Corona), aber jetzt scheint es zum absoluten In-Treff geworden zu sein. Lauter Jung-Coole sitzen da rum (auch wenn so mancher nicht mehr so jung ist, aber coolio), es ist ganz schwer, einen Platz zu finden.
Ich fühl mich nicht mehr wohl, da gehöre ich nicht (mehr) rein. Die Gespräche sind oft seltsam. Wie, kann ich nicht beschreiben, ich hatte tunlichst weggehört und jetzt sind sie meinem Gedächtnis entschwunden. Werden wohl etwas gestelzt gewesen sein, (etwas) Herzlichkeit wird gefehlt haben, (etwas) Mit-Menschlichkeit.

Ich werde zu einem anderen Café wechseln, in das ich immer gerne ging. Jetzt freue ich mich, dass es eine neue Pächterin hat. Eine sehr sympathische, herzliche, flotte. Kleine Küche, aber gut, mit viel Liebe und Kreativität. Sieht man auch am Geschirr. Ich weiss nicht, ob sie es ganz einwechseln wird, aber ein Teil des Geschirrs wurde durch Vintage-Geschirr ersetzt! Das wirkt so liebevoll.
Nicht nur die Pächterin hat gewechselt in der Corona-Zeit, auch im Publikum hat sich was verändert. Das Stamm-Publikum erkennt sich (es sind nicht wenige), begrüsst einander kurz, sagt kurz Tschüss zum Abschied. Ganz unaufdringlich, unprätentiös, anerkennend.
Mag ich.

Vintage-Teller
Vintage-Teller im Café.

"Wer kompliziert ist, wird gemobbt."

So die steile These eines Bekannten von mir, seines Zeichens Arbeitsrechtler.
Protestieren möchte man da, hört sich das doch plakativ und eindimensional an. Und nach victim blaming.

Er hat dann das Beispiel einer gemeinsamen Bekannten gebracht, auf die das passt. Sie ist sehr misstrauisch, dabei sehr kämpferisch eingestellt und kann raushauen, was das Zeug hält. Oftmals haben die armen Opfer dieser Person keine Ahnung, was sie ihr getan haben, denn sie ist nicht nur misstrauisch, sie hat auch ein langes Gedächtnis, das sie pflegt. Die meisten Menschen haben kein so langes Gedächtnis bzw. pflegen es auch nicht mit Hingabe. Sie hat sich dem Anti-Mobbing verschrieben, will nie wieder gemobbt werden.

Ja, da kommt dann meine These ins Spiel, dass, wenn es kompliziert wird, sich in der Regel keiner mit Ruhm bekleckert, denn schwierig ist schwierig. Wie miteinander auf einen grünen Zweig des Verstehens kommen? Wenn kaum oder kein Verstehen da ist, weil man zu unterschiedlich ist? Der eine das Glas tendenziell halb voll, der andere das Glas tendenziell halb leer sieht? Wenn also die persönlichen Unterschiede schon so gross sind, dass von Haus aus ein Zusammenkommen fraglich ist?

Ich selbst nehme deswegen das Wort Mobbing ungern in den Mund. Es ist zum Modebegriff geworden, und wird gerne auf Einzelvergehen angewendet, wenn einer sich zurückgesetzt fühlt, so meine Beobachtung. (Damit kann man wieder auf obigen, komplizierten Fall zurückgehen. Was macht man mit einer grundsätzlich misstrauischen Person?)

Dann ist mir das Wort Mobbing an sich schon zu Schwarz-weiss-Seherisch. Der Mobber ist schuldig, der Gemobbte unschuldig.
Ich sage, wenn es schwierig wird, bedeckt sich seltenst einer mit Ruhm. (Und wenn das dann mal so wäre, dann würde das keiner sehen, so meine Vermutung.) Ich plädiere dafür, erstmal wieder auf den Boden zu kommen, sich zu beruhigen. Und dann die Dinge anzugucken mit jemand Dritten, der ein gutes Urteil hat und differenziert denkt. Das Zusammenleben ist kein einfaches, schon gleich gar nicht am Arbeitsplatz, wo die unterschiedlichsten Leute aufeinander treffen.