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bell hooks hat mir geholfen.

bell hooks - kleingeschrieben, denn das ist ihr Künstlername, es war der real name (grossgeschrieben) ihrer Urgrossmutter - hat mir mit ihrem Buch "alles über Liebe" sehr geholfen. Es hat mir geholfen, mich zu sortieren. Und ich mag meine Freundinnen und Freunde nur umso mehr.

Es hat mir geholfen, mich zu sortieren, bin ich doch quasi mit zwei Welten aufgewachsen. Die meiner Mutter (einer modernen Frau) und die meines Vaters, von dem meine Mutter immer gesagt hat, er habe die Neuzeit nicht kapiert und dies und das, was er toll fand (wenn ich sie gefragt hatte), hätte in seiner Jugend gegolten.

Ich wurde mal von einer Therapeutin gefragt, ob seine Lebensgefährtin (die Nachfolgerin meiner Mutter, die sich von ihm hatte scheiden lassen) eine traditionelle Frau gewesen sei. Den Ausdruck kannte ich damals noch nicht, konnte mir darunter nichts vorstellen. Doch jetzt sehr wohl, denn bell hooks erklärt in ihrem Buch "Feminismus für alle", dass wir alle patriarchalisch - und damit sexistisch - sozialisiert seien, auch die Frauen, und dass jede:r dem erstmal auf die Schliche bei sich selbst kommen müsse.

Es knallten also Gegensätze aufeinander. Statt das bestehen zu lassen, hat mein Vater um mich gekämpft, um mich vor der bösen Mutter zu retten. (Er hat es mir selbst gesagt.) Der Hirnzwerg. Ja, er war ein Terrorist. Andershersum denke ich mir jetzt, dass ich die Leute, die stärker dem patriarchalischen Denken verortet sind als ich (oder was auch immer), dass ich die in Ruhe lasse. Man popelt nicht an Menschen herum. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen können.

bell hooks erklärt in ihren Büchern praktisch auch, was das Patriarchat ist. Das ist schwer nötig, denn was das Patriarchat ist, das wird einem nirgendwo gesagt. Herrschaft des Mannes oder so, aber was konkret, das war mir nie klar. Ich bin mit einem Vater aufgewachsen, der sich nichtmal den Kaffee (den sofort löslichen) machten konnte, dafür immer nach seiner Schwester rief, mit der er in einem Haushalt lebte. Der eine grosse Klappe hatte, und sonst aber wirklich nichts konnte. Der typische Patriarch von heute war das auch nicht, zudem hatte ich mich immer an meiner Mutter orientiert, die ihre Frau weiss Gott gestanden hat.

Im Patriarchat geht es um Dominanz, nicht nur der Männer über die Frauen, sondern auch Männer über Männer und so. Klassismus und Rassismus gehen damit einher. Frei ist da niemand.

"Feminismus für alle" bringt mir meine längst verstorbene Mutter wieder näher. Sie hatte ganz schön was drauf, war nicht zu unterschätzen. Ich habe ihr viel Gutes zu verdanken.

Heidelbergs bekanntestes Gruselhaus.

Gruselhaus
Das Gruselhaus.
Heidelbergs bekanntestes Gruselhaus ist nicht etwa der Karzer oder das Schloss als "lost place", sondern ein Bordell. Von der Bahn aus ist es gut einsehbar, dieses Bild hier allerdings habe ich von einer Strassenbahnhaltestelle in der Bahnstadt gemacht als ich auf meine Strassenbahn wartete.
Mir war erst nicht klar, was ich da sah. Haus in Flammen, so sieht das aus. Menschen, Seelen in Flammen. Sage mir keiner, Bordell gehöre zur Kultur dazu. Spätestens wenn man die (psychischen) Schädigungen der Frauen erkennt, wird es einem gehörig anders. Man darf sich da auch nicht von irgendwelchen Vorzeigeprostituierten in den Medien irre machen lassen, die diese Profession angeblich freiwillig und mit Genuss ausüben. In der Regel stecken dann doch wieder (frühe) Missbrauchserfahrungen dahinter.
Dieses Bild macht klar, dass an käuflicher "Liebe" nichts idyllisch ist. Es sieht so brutal aus, so gruselig.

Gelingende Männerfreundschaft: Café del Mundo.

Weil das Interview aktuell erschienen ist, ich dieses Duo sehr mag und weil's so schön zum vorigen Blogpost (Bell Hooks) passt: Café del Mundo in Gestalt von Jan Pascal und Alexander Kilian werden vom Titel-Magazin zu ihrer Männerfreundschaft interviewt.
Sehr schön zu lesen.

Meine neue Lektüre: "Alles über Liebe"

Sanft bin ich hinübergeglitten ins neue Jahr mit meinem neuen Buch Alles über Liebe - neue Sichtweisen von Bell Hooks. Ein liebevolles Buch, das sich uns allen annimmt, die wir die unterschiedlichsten Vorstellungen vorgelebt und vorgelitten bekommen, nicht zuletzt im Kino, der Werbung, Bekannten, ... Ein Dschungel. Wie gesagt, ein liebevolles Buch, schön aufgemacht mit Rotschnitt (nicht Goldschnitt).

Es ist ein Mutmachbuch zur Liebe, zu liebevollem Leben und räumt mit vielem grundsätzlich Falschem gründlich auf. Klar, es räumt auch mit dem Patriarchat auf. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass es im Patriarchat ein Zeichen von souveräner Männlichkeit ist, sich über Regeln hinwegzusetzen? Da passt meiner Mutter Spruch so gut: "Findest Du Dich attraktiv so?" (Die Frau hat den Nagel auf den Kopf getroffen.)

Es sagt vor allem aber auch, was Liebe ist, dass das vorgelebt werden muss. "Liebe ist das, was Liebe tut." (Seite 67, Zeile 1)

Ich muss weiterlesen und zwischendurch sich setzen lassen. Noch bin ich nicht am Ende, doch schiele ich schon nach weiteren Büchern von Bell Hooks. Die Frau ist gut!

Nachtrag:
Auf S. 132 ist stehen zwei tolle Sätze:
Ich kenne niemanden, dessen Leben, nachdem er sich für die Ethik der Liebe entschieden hat, nicht erfüllender und freudvoller wurde. Die weitverbreitete Vorstellung, ethisches Verhalten nehme dem Leben den Spaß, ist falsch.

Eigene Postkarten als Fotografie-Werbung

Ein Freund, der die Tage auf Besuch hier in Heidelberg weilt, schreibt gerne Postkarten. Ich auch. Wir tauschen uns sozusagen postkartenmässig aus. Er nimmt Kunstdrucke, ich meine eigenen Fotos.
Gestern sassen wir so zusammen und unterhielten uns, da kam die Sprache auf, was ich für eine Kamera dafür benutze. Ob ich eine Canon hätte? Er meinte bestimmt eine Spiegelreflex, aber so etwas habe ich noch nie besessen. Ich habe meine Kamera - eine Reisekamera, die ich immer dabei habe - aus der Tasche gezogen und sie ihm gezeigt samt einem Foto. Hat ihm sehr gefallen und hat ihn ins Überlegen gebracht. Kann sein, dass er sich tatsächlich mal so eine kleine Kamera, wie ich sie habe, zulegt, schon um der Postkarten willen. Und sich in das schöne Hobby Fotografie stürzt!

Ich nehme gerne den Postkartendruckservice von Rossmann oder von Müller in Anspruch. Es gibt noch andere Discounter / Drogerien / ... hinter denen auch hauptsächlich das Grosslabor Cewe steht. Es heisst trotzdem, sich die verschiedenen Anbieter anzugucken, denn sie haben verschiedene Konditionen bzw. Ausführungen. Was sich auf jeden Fall lohnt, ist, sich deren Fotobearbeitungssoftware runterzuladen. Sie bietet meist mehr als online die Weboberfläche.
Mir macht das Spass, diese ganz persönlichen Grüsse zu verschicken und sie werden auch gerne angenommen, wie ich über die Weihnachtstage erfahren habe.