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Der Naschgarten im Kapellenhof ist gut für Fotografierübungen.

Samstag hatten wir eine Fotografin aus Mannheim zu Gast in unserer manna-Fotogruppe. Es war interessant und spannend zuzuhören. Sie hat dabei auch daran erinnert, dass man seinen Fotoapparat beherrschen muss. Schlechtes Gewissen meinerseits, denn ich habe mir letztes Jahr eine Kamera gekauft und noch selten benutzt.

Naschgarten.
Das Johannisbeerbäumchen im Naschgarten.


Also habe ich gedacht, gehe ich heute doch mal in den Kapellenhof in der Plöck (dort ist das manna beheimatet) und teste das in Ruhe aus mit meiner Kamera und dem Bokeh. Im Kapellenhof ist es ruhig und ungestört. Gleichzeitig ist dort der sog. Naschgarten. In rollbaren Trögen wurden vor zwei bis drei Jahren Kräuter und Gemüse und Sträucher eingepflanzt, und jeder der Gäste darf sich dort bedienen. Die Zitronenmelisse, wen wundert's, wuchert nur so. Die kann man gut in einen Krug mit Wasser geben.

Man hat dort einiges herumstehen, aber nicht zu viel, sodass man gut die Distanzen mit der Kamera ausprobieren kann. Mit meinem Zoom-Objektiv habe ich mal die 50mm Brennweite, mal die 85mm Brennweite eingestellt (85mm gefällt mir besser) und meine Kamera auf Blendenvorwahl gestellt. Leider konnte ich die Blende nicht gar so offen einstellen, wie ich das wollte, aber andererseits, finde ich, kam trotzdem eine ganz gute Unschärfe dabei raus. (Wahrscheinlich bräuchte ich ein Objektiv mit Festbrennweite, um mit der Blendenzahl noch weiter runterzugehen, da diese Objektive lichtstärker sind. Aber mein Zoomobjektiv soll es erstmal tun.)

Handschuhe aus Plötulopi (Dochtwolle)

Plötulopi ist isländische, unversponnene Schurwolle. Sie reisst leicht (da unversponnen). Ich war so blöd und hatte angefangen, einen ganzen Pulli daraus zu stricken, aber das Projekt mache ich nicht fertig. Ständig reisst der Faden. Deswegen ist sie auch nicht zu einem Knäuel gewickelt, sondern zu einem Keks, wie man auf dem Foto sieht, zu einer Platte.

Handschuhe mit Alpaka und Plötulopi.
Handschuhe mit Alpaka und Plötulopi.


Nun habe ich mich entschlossen, aus der restlichen Wolle Handschuhe zu stricken (for charity). Wenn sie mal verstrickt ist, reisst sie nicht mehr. Ausserdem lasse ich einen dünnen Faden, einen sog. Lace-Faden aus Alpaka mitlaufen. Der wirkt Wunder! Die Wolle ist mir nicht ein einziges Mal mehr gerissen, so sehr ich auch gezogen habe bei der Maschenaufnahme für den Daumenkeil oder bei den Abnahmen an der Spitze.

Das Ergebnis: Die Handschuhe sehen schön aus und sind ordentlich warm. (Kratzig sind sie noch, aber das gibt sich dann hoffentlich mit dem Waschen.)

Die Anleitung ist eine freie Anleitung von Tin Can Knits und heisst the world's simplest mittens.

Eine Pastorenausbildung ist was wert.

Finde ich. Eine Freundin stimmt mir im Gespräch zu. Wir haben beide so unsere Erfahrungen mit Freikirchen. Jungvolk findet sich darin zumeist, ernsthaft, widersprüchlich und restriktiv oft.
Mein Eindruck aus vielen Gesprächen in den letzten Tagen: Freikirchen beginnen oft klein, mit einem Hauskreis. Im Mittelpunkt des Hauskreises ein Pärchen, voller Elan, Schwung, Erleuchtung (wo die auch immer herkommen mag). Sie sind bewusst nicht in einer der herkömmlichen Kirchen (dort fehlt die Jurgend). Sehen diese gerne als reaktionär, "religiös" im Gegensatz zu "gläubig" an. Usw.

Jung und dumm also, unreif, unerfahren, denken, sie könnten die Welt retten mit ihren Predigten.

Das geht oft genug schief. Denn das Amt eines Pastors ist anspruchsvoll. Da braucht es eine ordentliche Ausbildung / ordentliches Studium, in dem dem Aspirant sein Handwerkszeug vermittelt wird. Und nicht nur das, in dem er auch reifen kann in seiner Persönlichkeit und sich entwickelt. Mancher entwickelt sich dabei weg von Gott, aber das ist mir lieber als ein:e Pfarrer:in, die nachher im Amt Leute verbrennt.

Verbrannt wird in Freikirchen gerne viel. Woher sollen sie es auch nehmen? Die eigene Weltanschauung in einer Gruppe zu verbreiten, hilft nicht der eigenen Kritikfähigkeit, Empathie, .... Daraus entsteht eher eine Art Sekte. Sie behaupten, bibeltreu zu sein, eine lebendige Gemeinde zu sein, ... und sind von lebendigem Glauben doch so weit entfernt.

Die grossen Kirchen mögen ihre Skandale haben (wie Missbrauch, ...), aber dort sind sie bekannt. In Freikirchen wird oft genug nach Kräften unter den Teppich gekehrt.

Für mich ist das mit den Freikirchen wie mit der freien Wirtschaft: Eine riesige Bandbreite von toll, wo ich mich gerne engangiere und bis hin zu einfach nur Land gewinnen.

Brautschau oder so.

Ins Gespräch gekommen. Hätt ich's lieber bleiben lassen? Das war eine Bekanntschaft "auf Nimmerwiedersehen". Der Wunsch nach einer Partnerin legitim. Aber ich nicht die richtige.
Der Herr liebt es, ins Kino zu gehen, Horrorfilme oder Thriller zu gucken, neben ihm die Braut, die sich an seine Schulter kuschelt, weil sie's nicht erträgt. Im Kopf singt mir Grönemeyer "Wann ist ein Mann ein Mann?"

Nächster Spot im Asia-Bistro. Mit Freunden beim Essen. Ins Gespräch gekommen mit einem Zufallsgast. Merklich psychisch angeknackst, aber unterhaltsam. Bei gefühlt jeder Dame, die im Gastraum vorbeiläuft, sagt er "meine Freundin". Sagt er auch von seinem bepackten Fahrrad, dass draussen umgekippt liegt.

Später, in der Eisdiele. Wir sind unter uns. Und das Thema? Partnerschaft. Ob es sich's für ihn noch lohnt, der Traum von einer Partnerin? Wir tauschen uns aus.

Noch später denke ich, es ist immer und überall das Thema, in tausenderlei Variationen, die Sehnsucht nach eine:r Partner:in. Gehört zum Menschsein dazu.
Und frage mich, wann ich mal wieder die ganze Pop-Musik im Radio mit ihrem Geträller von Haben und Brauchen nicht mehr ertragen kann. Manchmal geht das bei mir nicht mehr, weil so realitätsfern.

Insta lügt.

Dass Insta lügt ist mir aufgefallen, als die Werbungs-Offensive seitens Insta auch vor meinem Account nicht mehr halt machte. Eine ganze Zeit lang war mein Account unbelastet von Werbung, mittlerweile wird er geflutet. Zuerst in der Timeline, dann auch in den Stories. Immer wieder wurden mir schon in den Anfängen der Werbung (als die Werbung "nur" in meiner Timeline war) auf meinem Account Beiträge gezeigt, die auf angeblichen Interaktionen meinerseits beruhten. Ich wusste nichts von den Beitragenden. Nie gehört, nie gesehen. Also eine glatte Lüge.

Man verbucht das dann erstmal unter: Was soll man schon erwarten? Kommt schliesslich alles von Meta. Zu Meta gehört auch facebook und das ist hat mich schon lange nicht mehr gesehen.

Dann lese ich bei den Riffreportern einen Artikel von Christian J. Meier mit dem Titel: "Eloquente künstliche Intelligenz: Warum ChatGPT so überzeugend flunkert."
In der Einführung heisst es:
In einem souveränen und überzeugenden Ton antwortet die KI auf Fragen – nur oft stimmen die angeführten Fakten nicht.

Als Beispiel wird die Frage nach der meistzitierten wissenschaftlichen Arbeit aller Zeiten gebracht. Und ChatGPT flunkert, gibt vor, zwei Ökonomen hätten einen gemeinsamen Artikel in einer bestimmten Zeitschrift verfasst. Die beiden Ökonomen gibt es wirklich, sie sind auch einflussreich, die Zeitschrift gibt es. Aber den besagten Artikel halt nicht.

Fachleute nennen diese Mischung aus Realität und Fiktion "Halluzination", erfahre ich aus dem Artikel von Herrn Meier. Und KI habe das allgemein an sich. Der Autor lässt uns noch einiges dazu wissen, was hier zu weit führen würde.

Gesichert ist mir: Insta lügt.