Das letzte Rotzerle für den Tag will auch noch raus und mir den Schlaf rauben. Ich habe es mir im Bett bequem gemacht, warte auf den Gesundungsschlaf, da meldet es sich mehr oder minder qualvoll, denn viel dran ist an ihm nicht mehr, aber es will halt partout was zu sagen haben. Hust, hust, schnief, schnief. Mir bleibt nichts anderes übrig, als meine Schlaferwartungshaltung zu unterbrechen, mich aufzusetzen, das Rotzerle zu beachten und nun, da wach, irgendwas zu tun, was mir gerade so einfällt wie Radio hören oder stricken. Und ein bisschen vor mich rumzuhusten. Wasser zu trinken.
Wenn Gesundung mal so einfach wäre!
Zur Zeit geht ein ganz mieser, hinterhältiger Atemwegsinfekt um. Zuerst war meine Stimme weg - ich konnte nur noch krächzen und meinem Chef habe ich nicht nur telefonisch, sondern auch per SMS bescheid gegeben, weil er das Telefonische garantiert nicht verstanden hat.
Als sich dieses Symptom besserte, ging eine Husterei los, die meinen Körper nur so durchschüttelte! Am Wochenende konnte ich noch nicht mal mehr schlafen, weil es mich so gerüttelt hat. Oh, es tut so wohl, wenn Ruhe einkehrt! Es scheint besser zu werden. Ich sage "scheint", denn bis das rum ist, traue ich diesem Infekt nicht über den Weg.
So Atemwegsinfekte sind eine ganz üble Sache. Ich habe selten etwas, aber wenn, dann richtig. Von wegen "3 Tage kommt er, 3 Tage steht er, 3 Tage geht er". Das ist so verharmlosend. Nichts an diesem Atemwegsinfekt war harmlos. Ob das seit Corona so ist oder ob das schon vorher anfing, das weiss ich nicht. Jedenfalls gibt es Harmloseres. Wenn man ein Pflaster braucht, zum Beispiel.
Es gibt keine Medikamente dagegen, man muss es einfach durchstehen. So hoffe ich, dass ich niemanden angesteckt habe, denn wann man eh wackelig auf den Beinen ist, wird einen das sowas von mitnehmen! Ich möchte es gar nicht wissen.
Gestern waren wir zu Besuch auf dem Bergfriedhof. Wieder zog es uns zuerst zum jüdischen Friedhof. Unser Historiker H. ist ein angenehmer Führer. Er belehrt nicht (er sieht sich nicht als Führerfigur), sondern wir plaudern mit ihm. Das ist viel beeindruckender als eine sonstige Führung. Und leichter verdaulich.
Hinterher sassen wir noch so zusammen, sind eingekehrt. Beim Gespräch bin ich so ins Nachdenken gekommen. Wir schaffen es relativ schlecht, Neue zu integrieren. Dabei haben wir durchaus Zuwachs erfahren, der auch geblieben ist. H. zum Beispiel hat sich gleich für weitere Touren angeboten.
Wir sind nicht die übliche Fotogruppe. Wir führen keine Materialschlacht, wir sind keine Technik-Freaks, wir schauen auch nicht zu, dass wir auf Wettbewerben Preise einheimsen.
Erst am Sonntag habe ich einem Bekannten erklärt, das sei mehr so ein Freundschaftsding. Obwohl es das, ehrlich gesagt, auch nicht trifft. Wir verstehen uns gut miteinander, so ist das nicht, aber Freundschaft ist kein Muss. Gestern nun sagten wir, dass wir eine chillige Gruppe sind. Und eben deswegen sind die Gruppenmitglieder dabei.
Und ich habe mir vorgenommen, Neue, wenn sie denn kommen, zu fragen, was sie von einer Fotogruppe erwarten. Mit den jetzigen Antworten kann ich auch besser erklären, was uns ausmacht.
Vor ein paar Wochen, noch gar nicht so lange her, da berichtete mir eine Bekannte, dass sie zu einer ayurvedischen Ärztin gehe. Die habe ihr vier verschiedene Pfeffer verschrieben, und seither purzelten die Pfunde.
Daraufhin habe ich nachgedacht. Pfeffer ist bei mir tabu, das macht mein Magen bestimmt nicht mit. Aber ein Darmspezialist hatte mir vor zig Jahren Leinsamen empfohlen bzw. Flohsamen. Ich hatte mir das damals nicht zu Herzen genommen, aber seit etwas mehr als einer Woche mache ich das nun. Mit durchschlagendem Erfolg! Der ganze Unterleib, habe ich den Eindruck, kommt in Ordnung. Ich trinke viel, muss ständig aufs Klo rennen, und fühle mich allgemein wohler. Ich war immer etwas tranig, das ist nun weg.
Hätte ich mir den Rat des Darmspezialisten nur damals schon zu Herzen genommen! Blöd ist der Mensch.
Ich habe zu geschrotetem Leinsamen gegriffen und tu ihn ins Müsli, das ich den ganzen Vormittag über esse. Leinsamen, weil ich den Flohsamen im Bio-Supermarkt erst nicht gefunden hatte und geschrotet, weil der in kleineren Packungen verkauft wird als ganzer Leinsamen.
Ich bin froh, dass ich das nun endlich mache. Dabei bin ich erst seit 1,5 Wochen dabei, nicht drei Monate. Drei Monate brauche der Körper, um sich an eine Ernährungsumstellung zu gewöhnen, meinte eine Freundin von mir. Was wohl nach drei Monaten sein wird?
Und wie geht es Euch so mit Leinsamen, Flohsamen, Chia-Samen und Co?
Für den kommenden Samstag melden sie Höchsttemperaturen von 34°C. (Am Sonntag sollen es dann magere 21°C sein.) Am Abend Gewitter.
Ich träume mir das Wetter am kommenden Samstag wie das vom gestrigen Dienstag. Hier wurde 29°C als Höchsttemperatur vorherhgesagt. Es blieb dann bei bekömmlichen 24°C (meistens eher drunter), der Himmel eher bedeckt, sodass die Sonne einen nicht brutzeln liess. Ich glaube, es waren Gewitter angesagt, doch es kam nichts.
Es war ein angenehmes Wetter.
Wenn es nach mir geht, wiederholt sich das am kommenden Samstag. Wenn es nach mir geht, doch nach mir geht es nicht. Möge der Wettergott uns gnädig sein.