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Begegnung mit einer Verschwörungstheoretikerin

Seit Jahren war das bei mir nicht mehr der Fall. Ich hege und pflege mein Umfeld. Doch alte Bekannte kann man immer wieder treffen. Bei mir sind da echte Früchtchen dabei. Leute, bei denen ich erstmal kapieren musste, dass man so unaufgeklärt bleiben will (christliche Fundamentalisten).

So eine habe ich gestern zufällig getroffen. Erst gar nichts dabei gedacht (ist schliesslich eine nette Frau), bis dann die Stichworte wie "Leitmedien" und "Querdenker" fielen, wie lästig die Maske sei und die Anmeldepflicht und all das.
Ich war nicht allein mit ihr im Gespräch, ein Freund von mir war mit dabei. Der hatte bei der Klage über die Leitmedien gut dagegen gehalten, ich bei der Maske.

Was wir erreicht haben, war, dass sie nicht weitermachte, aber ins Nachdenken kam sie nicht. Irgendwann ging sie, und zu dem Freund meinte ich verwundert, dass ich bei diesen Leuten oft hoch in der Achtung stünde. Meinte er im Gegenzug, das liege daran, dass ich nett sei. Ich dachte mir, ich hätte doch einen kritischen Geist, doch den würden sie wohl ausblenden. Fröhlich, freundlich, zuverlässig, das zieht, das weiss ich.

Beim Deutschlandfunk Kultur lese ich den Artikel Warum Fakten an den Kopf werfen nicht hilft. Eine Zwischenüberschrift empfiehlt: "Mit Fragen Selbstreflexion auslösen" (bei den Verschwörungstheoretikern). Der Weg ist nicht einfach laut dem Experten Michael Butter. Ob er je gelingt, frage ich mich. Und komme zu den Verschwörungstheoretikern in meiner Familie (mein Vater und Co). Bei denen hilft, finde ich, nur rohe Gewalt bzw. links liegen lassen. Bei denen ist alles zu spät, nach meinem Dafürhalten. Selbstreflexion ist nicht gefragt (bei denen, die so aggressiv mir gegenüber sind/waren, denn ich war das Opfer der Verschwörungstheorien).

Und ich sehe dasselbe Muster bei ihnen wie bei der Bekannten: Der Machtlosigkeit entgehen wollen, aber sich nicht positionieren wollen, keine Verantwortung tragen wollen. Das ist ein Gewinde und Gewürge!

Nicht meine Welt. (Die Begegnung ging mir gestern noch den ganzen Tag nach. Nicht schön.)

Ein Besuch im Schwetzinger Schlossgarten

Wir (Julia, ihr Mann und ich) waren im Schwetzinger Schlossgarten, am letzten Tag, bevor sich das Wetter eingetrübt hat. Es waren viele Leute im Schlossgarten, aber der ist so riesig, dass er auch viele schlucken kann, ohne dass man sich auf den Füssen rumtrampelt. Einige Hochzeitsshootings wurden auch gemacht. Eine Braut war so pfiffig, unter ihrem voluminösen Brautkleid grüne Chucks zu tragen fürs Fotoshooting im Park statt hochhackiger Schuhe. Recht hatte sie!

weisse Brücke
Das typische Motiv im Schlossgarten: Ein weisses Brückchen über dem Flüsschen.

Wir nun hatten dort unseren persönlichen Führer getroffen. Ein Rentner, der seit ein paar Jahren fast jeden Tag in den Park kommt. Erst zur Entspannung in einer Lebenskrise, mittlerweile ist es ihm zur Gewohheit geworden. Ein netter Herr, mit dem wir uns gut verstanden haben, der uns gerne geführt hat und nie aufdringlich dabei war. Ich hoffe, wir treffen ihn wieder!
Zum Eingang erzählte er uns, dass ein Gänsepärchen (kanadische Wildgans und so eine weisse) miteinander verheiratet seien, deren Kinder aber wiederum keine Mischlinge seien, sondern rein weiss. Tiefenentspannt seien sie, wüssten genau, wen sie mögen und wen nicht.
Zum Ausgang liess er uns Rätsel raten (und erklärte dann auch) über die Uhr am Ausgang. Die ist so alt, dass sie anfangs nur einen (grossen) Zeiger hatte, den Stundenzeiger. Sehr viel später ist der (kleine) Minutenzeiger eingebaut worden. So kommt es, dass Besucher irritiert sind, wenn sie auf diese Uhr blicken, denn normalerweise ist der Stundenzeiger klein und der Minutenzeiger gross, so wie wir es heute kennen.

Mehrere Stunden waren wir im Garten, heute bin ich ganz erledigt davon.
Von den meisten meiner Bilder bin ich nicht überzeugt, aber so ist das, wenn man "zum ersten Mal" (vor langer Zeit war ich im Schlossgarten) einen Ort besichtigt (wie ich im vorigen Posting erklärt habe).

Wieder im Maudacher Bruch

Am Montag war ich wieder im Maudacher Bruch, diesmal habe ich einem Freund dieses schöne Landschaftsschutzgebiet gezeigt. Der Freund ist malade, war an dem Tag auch nicht so fit (wollte aber auf jeden Fall mit), sodass wir "nur" um den Jägerweiher gegangen sind.

Jägerweiher
Der Jägerweiher im Maudacher Bruch.

Es war ein wunderbarer Tag, nicht zu heiss, nicht zu kalt, und der Freund hat nur so gestaunt über die friedvolle Atmosphäre dort. So etwas hätte er mit Ludwigshafen nicht verbunden, meinte er.

Zwei Boote.
Zwei Boote am Ufer des Jägerweihers.

Wir haben beide Fotos gemacht, aber er hat sich beim Durchsehen seiner Bilder hinterher geärgert, dass die Atmosphäre auf seinen nicht rüberkam. Aber so ist das, wenn man zum ersten Mal an einer Location ist, dann kommt auf den Bildern die Atmosphäre nicht so rüber. Ein guter Grund, nochmal hinzugehen. (Als ob es sonst keinen gäbe!)

Auf der Suche nach der Kopfschmerzursache

Heute bin ich - wie es mir immer mal wieder passiert - mit Kopfschmerzen aufgewacht. Doch diesmal dachte ich, ich sei dem Übel auf den Grund gekommen: Zu wenig getrunken. Denn ich war in der Nacht trockenen Halses aufgewacht und selbst dann hatte ich nicht ausreichend getrunken (müde, wie ich war).

Also, Tante Gugel in Schwung setzen und nachforschen. Stellt sich heraus, dass der Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und mangelnder Flüssigkeit wissenschaftlich nicht belegbar sei! Ha, dabei hatte ich vorher nie von so etwas gehört, bin einfach von mir selbst ausgegangen. So unrecht werde ich dann mit dem Flüssigkeitsmangel nicht haben.

Weitergesucht. Anscheinend gibt es einen Zusammenhang zwischen Kopfschmerz und Hunger / nicht genügend gegessen. Ob dem bei mir so ist? Ich muss es mal beobachten.

Ich habe keine Migräne, so ein Schmerz ist es nicht. (Bin ich froh.) Aber lästig ist es allemal.

"nur" schön, mehr nicht

Gestern hatte ich es mit einem Freund über Fotografien und Fotografen und Verkaufen der Fotos und sind dann auf die Fotografien einer Bekannten zu sprechen gekommen, die schöne Fotos macht.
Ja, schön sind sie, aber mehr nicht. Nett halt. Weder interessant noch spannend noch ... Ihr reicht das.
Ich hatte sie vor Jahren mal gefragt, was für Feedback sie sich wünscht. Feedback, mit dem man was anfangen kann, mit dem man arbeiten kann, an dem man wachsen kann? Sie meinte, "schön" würde ihr reichen.
So sehen die Fotos auch aus, schön eben. Keine Entwicklung gewünscht.

Da ticke ich anders. Ich lese doch immer wieder bei David duChemin, und passend zu dieser Attitüde finde ich seinen Podcast über Without the Gargoyles (ohne die Wasserspeier). Sie stehen bei ihm stellvertrend für die meist negativen Gesetze, die wir im Kopf haben (vielleicht auch von anderen ausgesprochen), und die unsere Kreativität massgeblich beeinträchtigen. Mir scheint, die hemmen nicht nur unsere Kreativität, sie hindern uns allgemein am Wachsen und an unserer Entwicklung.

Am Beispiel: "Schön" klingt positiv, aber es wird nicht hinterfragt. Ist das möglicherweise ein Relikt aus weiblicher Sozialisation? Schön zu sein, dekorativ zu sein, aber nichts zu hinterfragen?
Ich weiss nicht, ob das auf diese Fotografin zutrifft. So gut kenne ich sie nicht. Auch wenn es stimmt, dass sie der erzkonservativen Szene zuzuordnen ist.

Für mich heisst dieses Beispiel: Ich kann ruhig munter drauflosfotografieren, mich entwickeln und meine Fotos zur Schau stellen. Sie sind nicht schlechter als die der Fotografen, die ihre Fotos sogar verkaufen.
Ich dachte immer, die Fotografie sei so ein schlimmer Markt, weil so viele Leute fotografieren und schöne Bilder machen. Dass es zwischen "schön" und "schön" massive Unterschiede gibt, das war mir nicht klar.