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So vergänglich alles.

Einen Schock erlebt auf Arbeit. Keine Sorge, ich werde nicht öffentlich machen, was es ist. Seltsam ist es auf jeden Fall. Die liebe Eitelkeit dürfte dahinterstecken, Selbstverwirklichungsdrang und Drang nach Anerkennung gegen alle Widerstände, und v.a. Verantwortungslosigkeit.
Dann läuft noch der Landtagswahlkampf, ein ehemaliger Schulkamerad kandidiert auch. Hört sich erstmal toll an. Wieso er nicht für die CDU antritt, das ist mir ein Rätsel. Macht Sport, statt sich um die Familie (Frau und vier Kinder) zu kümmern. Was ist am Verleugnen der Care-Arbeit so fortschrittlich?

Und ich denke mir, da gehe ich doch lieber den Freund besuchen, der gerade eine Krebsbehandlung macht. Er wird mir wieder vorreden von seinem Fussballverein. Das kenne ich, als gäbe es nichts Wichtigeres in seinem Leben. Aber er freut sich ehrlich, wenn ich komme, wenn er Besuch bekommt. Was zählt da schon Eitelkeit? Er hat nie auf der Sonnenseite des Lebens gelebt, zählt wohl in unserer Leistungsgesellschaft eher zu den Losern. Doch ehrlich, was zählt das? Er hat ein Herz! Das zeigt er. Das zählt. Mehr als alles andere.

Was wollen die anderen nur mit ihrem Ruhm, ihrem Bekanntheitsgrad, ihrem vorgeblichen Erfolg? Es bleibt so viel auf der Strecke, die Mitmenschlichkeit, das, was uns lebendig macht, zusammenhält, zuallererst.
Ich werde weiterhin auf die Begegnung von Herz zu Herz setzen. Je älter ich werde, umso mehr, umso bewusster.

Die Missfits angucken und herzlich lachen.

Das habe ich heute nachmittag schon getrieben: Die Missfits angucken und herzlich lachen. Lachtherapie! Das Wetter ist trist und grau und öde, die Politik ist es, Corona ist scheisse (und so weiter und so fort), da brauche ich was anderes!
Youtube anschmeissen und nach den Missfits suchen. Sie treten ja leider seit Jahren nicht mehr zusammen auf. Doch wozu gibt es Youtube?
Wer suchet, der findet. Es war ein herrlicher Nachmittag!

Männerrituale oder agiles Projektmanagement

Beim Stöbern im dpunkt-Verlag bin ich heute auf einen Business-Krimi (der zweite des Autors Siegfried Kaltenecker) gestossen: Tod dem Management und im Untertitel "Ein agiler Kriminalroman".
Aus der Beschreibung beim Verlag:
Ein Wirtschaftskrimi für alle, die sich im agilen Feld bewegen oder dieses in spannungsvoller Form entdecken wollen.
Beim Rumstöbern habe ich mich köstlich amüsiert, ganz unabhängig davon, ob mir das Buch beim Lesen zusagen würde oder nicht. Wer möchte nicht schon mal der einen oder anderen Führungsperson im Betrieb einen nachhaltig vor den Kopf knallen, sodass diese nun wirklich einlenkt? Und wenn es im eigenen Kopf bis zum Mord geht. Decke runter vom hochgelobten Management! Es wird (offiziell) ermittelt!

Nun hatte ich es auch noch mit einem Freund über agiles Projektmanagement und so Zeug. Mir ist schon längst klar, dass diese propagierten Führungsstile aus der BWL nichts für Leute sind, die noch nicht so gefestigt sind (drücken wir es mal so aus). Im Gespräch mit dem Freund wurde mir klar, dass das noch viel zu harmlos ausgedrückt ist. Das sind Männerrituale, Sekten! Sie nennen sich nicht so, sind es aber doch! Deswegen erkennen die Männer in meinem Umfeld das viel schneller als ich. Ich bin kein Mann, und diese Flucht der Selbstunsicherheit ins sehr überzogen Markige erkenne ich nicht gleich. (Da brauche ich die Hilfe meiner männlichen Freunde.)
Ehrlicherweise könnten die betroffenen Männer eigentlich gleich Voodoo betreiben. Nichts anderes ist das. Aber dann wäre das gleich kenntlich, das wollen sie nicht.

Albrecht Beutelspacher war heute in SWR1-Leute.

Albrecht Beutelspacher ist einer der bedeutendsten deutschen Mathematiker. Er ist emeritierter Professor in Gießen und hat einen grossen Ehrgeiz darin, Mathematik gerade dem mathematisch eher Unbedarften gut verständlich rüberzubringen.

Heute nun war er zu Gast in der Sendung SWR1-Leute. Ich habe es mir als Podcast nach der Sendung angehört. Hach, das macht so Lust, Mathematik zu studieren!

Die Sendung steigt mit dem Fussball (also diesem runden Lederding) und Mathematik ein. Da war ich schon versucht, an den SWR oder Herrn Beutelspacher dazu zu schreiben, ob es da Literatur (für den Laien) dazu gibt, so anschaulich war das! Die entsprechende Literatur wollte ich - so meine Idee - den beinharten Fussballfans unter meinen Freunden und Bekannten weiterleiten. Der Fussball mit seinen Fünf- und Sechsecken, mit seinem Flankenflug, ... wurde (und wird) anscheinend ausführlich mathematisch untersucht und begutachtet! Eieiei.

Reise von Blog zu Blog

Eine Internetreise von Blogrolle zu Blogrolle habe ich heute nachmittag gemacht. Schon ewig her, seit ich das das letzte Mal getan habe. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern.

Ich weiss noch, dass ich früher oft enttäuscht war, was für sperrige Blogs es gibt. Sperrig in dem Sinne, dass wohl ein sperriger Mensch dahintersteckte. Mit den wenigsten konnte ich. Heute - mindestens 10 Jahre älter - weiss ich aus Erfahrung, dass es sehr viele Menschen gibt, die sehr anders sind als ich. Ich meine nicht durch irgendwelche Krankheiten, sondern durch ihre Grundeinstellung zum Leben. Nörgelei z.B. schreckt mich ab.
Es ist aber nicht nur das, was Blogs so manches Mal schwer macht zu lesen (ich nehme meines davon nicht aus).

Vor kurzem - am 27. Dezember 2020 - bin ich auf einen Insta-Post von Deutschlandfunkkultur gestossen, der Susanne Scharnowski, eine Wissenschaftlerin, zitiert:
Zu Hause bin ich geschützt und da habe ich auch noch Gestaltungsmacht. Draußen entzieht sich viel meiner Kontrolle. Ich habe viele Regeln, die ich beachten muß. Aber zu Hause bin ich auch frei.

In den Blogs trifft dieses Innen auf das Außen. Das kollidiert. Das eigene Blog wird oft als Wohnzimmer empfunden. Auf gewisse Art ist es das auch, auf gewisse Art wieder nicht. Es ist eine Gratwanderung zwischen kleiner, überschaubarer Welt (Freiheit) und dem offiziellen Anzug für Draußen (Regeln).

Ein paar Blogs habe ich rausgefischt und abonniert. Ich lasse mich überraschen, wie sie sich entwickeln.