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Podcast: Fotomenschen

Gestern bin ich auf den Podcast Fotomenschen gestossen. Ich hatte spasseshalber mal "Fotopoet" im Internet gesucht. Ich meinte, mich dunkel zu erinnern, mal ein Blog eines sich so nennenden Menschen gelesen zu haben. Vor vielen Jahren.

Das Blog gibt es nicht. Aber eine ganze Podcast-Serie, die sich "Fotomenschen" nennt. Da ist dann auch der Podcast-Beitrag Der einarmige Fotopoet zu finden. Das hat mich interessiert, weil ein Freund von mir aus der ehemaligen Tschechoslowakei (und heutigen Tschechei) kommt und ausserdem eine mir bekannte Fotografin, der ich gerne auf Insta folge, gerade Malaise mit einer Hand hat und deswegen nicht fotografieren kann.

Ich habe die gesamte Podcastfolge angehört! Ich! Die ich so schlecht zuhören kann!
Sehr interessante Podcastserie überhaupt (ich habe in noch mehr reingehört). Sehr gut gemacht, recherchiert, gesprochen. (Sonst würde ich das Zuhören nicht durchhalten.) Informativ. Lässt Menschen und Zeiten wieder auferstehen.

(Ich sollte noch viel mehr schreiben über diese grandiose Podcast-Serie, doch mir fehlen die Worte. Kurz: Die Folgen, die ich - bis zu Ende (!) - angehört habe, habe ich sehr interessiert angehört und genossen.)

Das ist Arbeit!

Eine Freundin - ich sag nicht wer, denn vielleicht will sie das nicht - schreibt an einem Roman. Ich bin schon ganz gespannt. Und soll eine ihrer ersten Testleserinnen werden. Sie hat meine Hochachtung, denn Romanschreiberei stelle ich mir vom Durchhaltevermögen alleine schon nicht so einfach vor. Sie sagte mir, sie hätte gute Bücher übers Schreiben.

Derartig angespornt, war ich letzte Woche in einer Buchhandlung. Beim Durchstöbern (eigentlich war ich auf der Suche nach einem bestimmten Buch) stiess ich auch auf das Hobby-Regal. Da stand ein dicker Wälzer von Elizabeth George (der Thriller-Autorin mit den dicken Schinken), wie man einen guten Roman schreibt. Ich nahm das Buch nicht in die Hände, denn sie schreibt nur dicke Bücher (hatte ich vor Jahren den Eindruck, Bücher mit ordentlich Längen).

Die Stadtbücherei, so dachte ich, hat doch bestimmt auch Bücher zum Thema. Hat sie. Eines habe ich ausgeliehen ("Creative Writing" von Jesse Falzoi, erschienen im Autorenhaus-Verlag). Und heute die ersten Seiten gelesen und versucht, mitzutun. Das ist richtig Arbeit, stelle ich beim Weiterblättern fest!
Gleich die zweite Übung (auf S. 10) fordert mich auf, einen zweiseitigen Essay darüber zu schreiben, warum ich schreibe! Ha! Bezogen auf Normseiten sind das 3000 Zeichen! Wie die zusammenbekommen?
Paar Übungen und Seiten später (S. 25) werde ich in einer Übung herausgefordert: "Suchen Sie in zehn Büchern, die Sie gelesen haben, Textstellen heraus, die Sie beeindruckt haben, und schreiben Sie auf, warum."
ZEHN Bücher, das ist viel. Das ist echt Arbeit. (Sie hat Literatur in Deutschland studiert, hatte später ein Stipendium für ein Creative-Writing-Studium in den USA.) Darf man Comics dazunehmen? (Ich werd bei sowas kreativ.) Die Erzählmirnix-Comics sind gut geeignet, denke ich mir, denn sie leben von ihren pointierten Dialogen.

Ich bin gespannt auf den Roman der Freundin (sie hat ein gutes Sujet und sie hängt sich rein).

Oder vllt. eine Sache der Beruhigung?

Im vorigen Posting hatte ich festgestellt, dass ich mords gezuchtelt hatte in den letzten Monaten. Vielleicht ist das aber auch der Übergang in Normalität, weg von Hochanspannung, mit Sturkopf seine Ziele verfolgen zu müssen (damit man nicht untergeht), ...? Friede in der Familie ist so etwas wunderbares ... Hach, mir kommt keiner mehr krumm! Und die, die mir krumm kommen würden, die mucksen sich nicht mehr (jedenfalls mir gegenüber nicht). Das ist fein! So ungewohnt! Aber: schöööön!

Die Welt hat sich für mich geändert, und ich vermute, ich nehme nun doch intensiver wahr. Habe ich den Verdacht. Die netten Geburtstagsgrüsse vor einigen Wochen. Hach, das war so nett! Ich war so bewegt, so gerührt!

Lesen geht ja auch wieder, wenn auch anders als vor zig Jahren. Vor zig Jahren war ich eine Leseratte, hatte Bücher nur so gefressen, v.a. Krimis. Krimis interessieren mich heute längst nicht mehr. Vieles, was so in den Bücherregalen steht, zieht mich nicht, weil zu anspruchslos (oder wie auch immer ich das bezeichnen sollte). Und zu wenig modern wahrscheinlich auch. (Mit den Klassikern kann man mich im Allgemeinen jagen.)
Ich war heute in einem Buchladen, einen Büchergutschein einlösen (vom Geburtstag noch). Da gab's dann auch Bücher, die nicht wirklich schlecht waren, aber doch sehr nach "von der Stange" aussahen, wenn ich den Klappentext las. Liebesromane (im Allgemeinen nichts gegen Liebesromane, die Liebe ist sehr wichtig im Leben), die nach dem immer gleichen Muster geschrieben sind. Heldin hat eine unvermutete Trennung vom vorigen Partner hinter sich und / oder hat ein Erbe gemacht und / oder hat eine einschneidende Krankheit hinter sich (das allerdings selten) und nun beginnt der Ringelreigen an einem anderen Ort samt Selbstfindung. (Ich habe dann Elke Heidenreich erstanden, "Männer in Kamelhaarmänteln". Lauter Kurzgeschichten und vergnügliche Lektüre.)

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne": Nein.

Kein Zauber, viel Mühsal.

Ich habe letztes Jahr einen neuen Job angefangen, und auch wenn soweit alles passt: Der Anfang war mühselig, weil so viel auf mich einprasselte. Mich hatte es verwirrt und damit unsicher gemacht. Meine Güte, was habe ich gezuchtelt mit mir selbst! Vielleicht lag es auch am Kontrast zur vorherigen Arbeit(ssituation), die sehr anders war - ich war heftig am Zuchteln.

Wie gut hat es da getan (und tut es immer noch) altvertraute Freunde und Bekannte wieder zu treffen, wie gestern beim Taizé-Gebet in St. Michael. Das ist so schön entspannend.
Und jetzt freue ich mich über die Ostertage: Entspannung ist angesagt, faul sein und so. Ich habe sogar wieder angefangen zu lesen ("Laufen" von Isabel Bogdan, "Was fehlt Dir" von Sigrid Nunez und "Zehn Frauen" von Hubertus Meyer-Burckhardt). Ein gutes Zeichen, habe ich doch lange Zeit kein Buch mehr runtergebracht, aber die Arbeit verschafft mir Abstand zu was auch immer, und mir wird immer wohler.

Der Anfang war mühselig, doch jetzt sehne ich mich nach Urlaub (ist schon eingetragen), nach freien Tagen, damit sich alles setzen kann.

Frühling, Frühling wird es nun bald!

Schneeglöckchen.
Meine ersten Schneeglöckchen.

Wunderbarer Sonnenschein, der einen wieder zum Leben erweckt. Die ganze kommende Woche soll das so sein! Und weil das so toll ist, hat der Leiter meiner Wandergruppe (ist eine lose Gruppe) heute zu einer Wanderung oder zu einem Spaziergang aufgerufen.

Kahler Baum im Wiesengrün.
Auf dem Weg zum Bierhelder Hof.

Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt habe ich meine ersten Schneeglöckchen fotografiert, dann den noch kahlen Baum im saftigen Wiesengrün. Wir haben den Gaisberg umrundet und sind mit wunderschönen Stadtansichten durch die noch unbegrünten Äste belohnt worden.

Altstadt.
Blick vom Gaisberg auf die Altstadt.

Schön war's!