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Podcast-Entdeckung

Piri hat letztens von ihrer generalisierten Angststörung geschrieben und gestern war ich bei einer Freundin (strickenderweise) und wir hatten es von Podcasts. So bin ich dazu gekommen, wieder in den PsychCast reinzuhören. Hatte ich schon lange nicht mehr, weil es halt doch nicht soo mein Interessensgebiet ist. Von dort bin ich dann auf dem Youtube-Kanal von Cajetan Hartfiel gelandet, der die "Geschichten aus der Psychiatrie" macht (sowohl auf Youtube zu sehen als auch auf Spotify zu hören).

Das ist meine heutige Podcast-Entdeckung. Gefällt mir sehr. Ich habe mir die Folge 16 mit Kai Vogeley (Oberarzt und Autismus-Experte) ganz reingezogen. (Der Link geht auf Youtube.) Während der PsychCast doch sehr sachbezogen ist, sind die "Geschichten aus der Psychiatrie" doch eben Geschichten, haben mehr Unterhaltungswert. Das gefällt mir! Die beiden haben mich sehr gut unterhalten und unterdessen ist mein Pulli weiter gewachsen (ich habe nebenher gestrickt, aber manchmal habe ich mein Strickzeug weggelegt, so spannend fand ich das, was die beiden so erzählten).

"alle Mannen" oder das Römische Heer

Freunde von mir haben einen ganz interessanten Freund. Einen Historiker, der auch als Gäseteführer tätig ist, der Geschichte hochinteressant darstellen kann. Bei gemeinsamen Treffen erzählt er immer mal wieder was und ich kann nicht genug kriegen.

So hat er beim letzten Treffen vom römischen Heer erzählt. Das waren keine "Römer" (eine einzelne Stadt, so kommt mir gerade, kann ja unmöglich so ein grosses Reich erobern oder verteidigen), das waren irgendwelche, aus aller Herren Länder, Söldner eben. Wenn sie aus dem Soldatendienst entlassen wurden, dann liessen sie sich - bunt zusammengewürfelter Haufen, der sie waren - irgendwo gemeinsam nieder, wurden sesshaft. Das drückte sich auch im "Stammesnamen" aus.

Eine Zuhörerin brachte es auf den Punkt. Sie hatte es verstanden und brachte als Beispiel die "Alemannen", also "alle Mannen". Das war kein in sich geschlossener Volksstamm, eine bestimmte Ethnie oder so, das waren dieser bunte Haufen ehemaliger Söldner.

Es wird mir immer unverständlicher, wie man von "den" Deutschen reden kann (oder konnte). Alles bunt zusammengewürfelt, von Anfang an.

Redegeschwindigkeit

Ich rede zu schnell, v.a. bei Schulungen. Ich will das ohnehin im Blick behalten und mich anstrengen, langsamer zu machen.
Gestern habe ich - die Betreffende weiss das nicht - einen Spiegel vorgehalten bekommen. Wir hatten ein Kernleitertreffen in unserer Gemeinde und sie hatte einiges vorzutragen. Leider viel zu schnell geredet zu einem Thema, bei dem ich hätte mitdenken müssen. Sie hat mich also abgehängt. Tja, ich werde meine Zuhörer wohl auch abhängen! Das war mir eine Mahnung, eine Erinnerung gestern. Die Hälfte der Geschwindigkeit - ich habe direkt mal verglichen - tut's auch.

Vortrag über Freundschaft.

Gestern abend sass ich im Action House in einem Vortrag von Franziska Klein zum Thema Freundschaft. Sie hat gut vorgetragen, es gab immer wieder Lacher und man konnte ihr gut folgen.

Das hat natürlich einiges - gedanklich - ins Rollen gebracht. Eine Freundin von mir war auch dort, wir sassen nebeneinander. Und haben uns sofort miteinander ausgetauscht. (Es ging auch um Kommunikation in der Freundschaft, Bedürfnisse zu formulieren und so.)
Im Verlaufe des Gesprächs habe ich ihr dann die - völlig abwegige - Vorstellung meines Vaters erzählt, die dahin ging, dass er dachte, er sei mein Retter vor der bösen Mutter, die mich so missbraucht habe. (Ich erzähle das selten, erklärte ich ihr, weil das so abseitig sei und mit mir persönlich nichts zu tun habe. Es sei so abstrus, ich könne das nicht in mein Leben integrieren.) Auf so eine Eröffnung finde man einfach nichts zu antworten, auch wenn das nötig sei. Aber es haut einen erstmal um und man muss sich erholen.
Ich hatte ihn tatsächlich auch mal gefragt, wieso er das sage, meine Mutter sei so böse etc. Da meinte er, sie sei so streng! Wiederum hat mir dann die Sprache versagt und ich musste verdauen.

Die Freundin war mit mir gestern abend einer Meinung, dass manche Dinge nicht kommuniziert werden können, nicht besprochen werden können. Manche Dinge spreche man besser gar nicht erst an, sondern gehe seiner Wege, weil es einfach nicht anders geht. (Auch wenn familiäre Bindungen keine Freundschaften sind, so wird Kommunikation doch allenthalben hochgehalten.)
Manche Dinge müsse man auch einfach so stehen lassen. Es könne nicht alles kommuniziert werden. Man kann nicht alles bis ins kleinste sezieren. Freundschaft muss man schon leben. Wozu einen Freund, eine Freundschaft sezieren? Geht nicht.

Zurück zu meinem Vater, über den ich einfach nur den Kopf schüttele. In dem Bemühen, mir zu "helfen", mich zu "retten", ist er zu verschiedenen Stellen gerannt, u.a. auch zu so einer Lebensberatungsstelle. (Das mit der Lebensberatungsstelle hat mir eine Cousine erzählt und meinte, er sei nur ein Mal dort gewesen, und das reiche einfach nicht.) Er war also dort und hat bestimmt mit den Leuten viel geredet, aber mitgedacht hat er nicht. Sich in Frage stellen zu lassen, das kam ihm sowieso niemals in den Sinn. Das haben die Berater dort bestimmt festgestellt. Mit so einem Menschen kann man nicht "kommunizieren".
Jetzt ist er bestimmt ein einigermassen krasses Beispiel, aber wo Grenzen sind, sind Grenzen. Man bekommt sie durch "Kommunikation" auch nicht weg, in egal welcher Art von Beziehung.

Mein Vater habe mich verändern wollen, erklärte ich der Freundin, er habe so richtig gepopelt, weswegen ich ziemlich Hemmungen habe, Leuten "zu nahe" zu kommen. Meine Freunde, so denke ich, wünschen es sich vielleicht von mir, dass ich mehr auf sie zu gehe oder aus mir rausgehe, aber ich hatte halt das sehr Besitz ergreifende, das Gekralle meines Vaters erlebt, und so etwas ist mir sehr zuwider. Das möchte ich niemandem antun.

Ja, in so einen Vortrag geht man am Besten mit einer Freundin (einem Freund), das ist Freundschafts fördernd, weil man sich (tiefsinnig) austauscht!

Voll auf Entspannung.

Oder: Die Brille habe ich sehr nötig.
Sie ist mittlerweile da, vor ein paar Tagen habe ich sie abgeholt. Seither trage ich sie. Nicht immer, denn auf die kurze Distanz (Arbeitsplatz) brauche ich sie nicht. Aber in die Ferne sehe ich gestochen scharf und diese Kontraste! Das Bild ist kontrastreicher geworden.

Ja, und jetzt kommt's: Gestern habe ich dann gemerkt, wie es erst im Nacken, dann im Schulterbereich und schliesslich am ganzen Körper entspannt. Das ist erheblich und darauf war ich nicht gefasst. Ich habe meine Brille also schwer nötig.