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Handschuhtipps?

"?", weil's manchmal doch nur Hinweise sind.

Handschuhe
Verschiedene meiner selbstentworfenen und gestrickten Handschuhe.


Ich habe mir ja vorgenommen - und mache es auch - Handschuhe (besser: Fäustlinge) selbst zu entwerfen und dann diese Muster zu stricken. Ich nehme die Sockenwolle von Finkhof. Die hat es mir irgendwie angetan und sie ist ohne Polytierchen, nur reine Schurwolle. Für Handschuhe stricke ich sie mit

Tipp 1: dünneren Nadeln. 2,5mm oder 3mm, kommt auf das Muster drauf an. Socken stricke ich mit 3,5mm, wenn ich diese Wolle verwende.

Tipp 2: Verschiedene Grössen nicht durch Variation der Nadelstärke erreichen, sondern durch mehr oder weniger Maschen auf der Nadel.

Den zweiten Tipp muss ich noch durchprobieren. Bei meinen ersten Handschuhversuchen bin ich mit Grösse M irgendwie baden gegangen (ich warte noch auf die letzte Teststrickerin). Grösse S sitzt wunderbar, aber M scheint zu kurz zu sein. Dabei habe ich alles wunderbar ausgerechnet.

Tipp 3: Langes Bündchen. Irgendwo auf ravelry schrieb eine Teilnehmerin, dass sie lange Bündchen bevorzuge, da die Wärme eigentlich vom Puls komme, von den Armen, nicht von den Händen selbst.

Ich weiss nicht, ob diese Behauptung stimmt (ist da irgendwo ein Mediziner unter meinen Lesern, der dazu was sagen könnte?), aber viele mögen lange Bündchen, weil es dann nicht so in den Ärmel reinzieht, wenn sie Fahrradfahren etc. Allerdings ist das hinderlich beim schnellen An- und Ausziehen, wenn man zum Beispiel viel Strassenbahn fährt.

Tipp 4: Symmetrische Muster sind einfacher zu stricken als asymmetrische. Die Wiederholung macht es kurzweiliger und nicht so fehleranfällig, weil man einen besseren Überblick hat.

Hörgenuss: Katharina Thalbach

Auf hr2 habe ich das Hörbuch (man kann dort in einen kurzen Ausschnitt am Anfang reinhören) Im Vertrauen, Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Mary MacCarthy, gelesen von Katharina Thalbach und Sandra Quadflieg, kennengelernt und mir empfehlen lassen. So quasi zu Weihnachten habe ich es mir gegönnt.
Und bin begeistert.
Ganz, ganz hervorragend Katharina Thalbach, sodass ich heute in die Stadtbücherei gegangen und das Hörbuch "Witwendramen" mit Anna, Nellie und Katharina Thalbach ausgeliehen habe. Was für ein Genuss! Ich kann es nur weiterempfehlen.

Im Klappentext des letzteren lese ich, dass Katharina Thalbach 2014 den Deutschen Hörbuchpreis für ihr Lebenswerk bekommen hat.
Den hat sie mehr als verdient, finde ich! Dabei kenne ich nur zwei ihrer Werke. Zwei ganz unterschiedliche. "Im Vertrauen" ist was Ernstes, zwei hellwache Frauen, Intellektuelle ihrer Zeit, im vertrauten Austausch. In "Witwendramen" sind es auch hellwache Frauen, zum Schreien komisch. Göttliche Unterhaltung. Ich muss mir das Hörbuch selbst beschaffen. Und vllt. meinen Cousin fragen, ob meine gute Tante (sie ist dieses Jahr selbst Witwe geworden) einen CD-Spieler hat. Ich würde es ihr gar zu gerne zukommen lassen. Sie liebt Kultur, sie würde sich königlich amüsieren, das weiss ich.

Musikzirkus

Vor ein paar Wochen äusserte ich beim Zusammensitzen nach der Orchesterprobe, dass ich mich im Musikzirkus nicht auskennen würde. Unser Dirigent hat dumm geguckt, was wiederum ich nicht verstanden habe.

Es ist nicht so, dass ich überhaupt keine Grössen kennen würde, dass ich noch nie in einem Konzert gewesen wäre, dass ich keine CDs mit E-Musik besitzen würde etc. Bei der Lektüre des Buches "Wann darf ich klatschen?" von Daniel Hope (erschienen bei rororo, habe ich vor ein paar Jahren zum Geburtstag geschenkt bekommen) wird mir klar, was ich nicht kenne bzw. so überhaupt nicht verstehe: Den Jahrmarkt der Eitelkeiten in der Musik.

Ich bin damit schon konfrontiert worden, aber verstehen tu ich es nicht. Ich will nicht gross rauskommen, ich will Freude an der Musik haben. Jeder interpretiert ein Stück anders, jeder hat woanders seine Stärken und Schwächen und so weiter und so fort. Da hat Eitelkeit keinen Platz.
In den Jahrmarkt der Eitelkeiten wird auch noch der deutsche Geniebegriff fallen, dass Kunst keine Arbeit, kein Handwerk ist, sondern vom Himmel fällt. Was es garantiert nicht tut. Es IST harte Arbeit, viel Disziplin und was weiss ich. Jeder Musiker geht seinen eigenen, individuellen Weg mit der Musik und wird den anderen in eben dessen Weg achten.

Insofern räumt dieses amüsant geschriebene Buch wohltuend mit meiner Verwirrung bei der Gegenüberstellung dieser unterschiedlichen Haltungen auf. Tut gut.

Wunderbare Einspielung von Vivaldi Mandolinenkonzerten

Heute einen Ausschnitt von Avi Avital (Mandoline) mit dem Venice Baroque Orchestra im Radio gehört und dann auch gesehen. Es wurde auf arte übertragen und ist auf youtube zu finden.

Beim ersten Hören habe ich festgestellt, dass Avi Avital den Vivaldi so spielt, wie ich auch meinen Telemann spielen soll: Es atmet, lebt. Er spielt nicht zackig, sondern lebendig, und das Ensemble macht es mit.
Wunderbar!

Beim Zuhören und Zugucken ist mir aufgefallen, dass ich nicht beides kann, hören und zuschauen gleichzeitig. Denn auch das Zuschauen ist hier ein Erlebnis und Genuss, dank guter Kameraführung und guten Schnitts. Man bekommt sehr gut mit, wie die Musiker untereinander interagieren, wie sie sich anschauen, aufeinanderhören und wie sehr sie in der Musik gefangen sind.
Also habe ich entweder nur zugehört oder nur zugeguckt.