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Irrentanz aus "Meister Li und der Stein des Himmels"

Das Buch "Meister Li und der Stein des Himmels" stammt aus der Feder von Barry Hughart, eines mittlerweile verstorbenen Fantasyautors. Für den ersten Band aus der Meister-Li-Serie ("Meister Li und die Brücke der Vögel") wurde er sowohl mit dem World Fantasy Award als auch mit dem Mythopoeic Fantasy Award ausgezeichnet. Bei uns ist die Serie im S.Fischer-Verlag erschienen.

Ich will hier eine Szene aus dem Bergwerk aus dem Buch erzählen.
Im Bergwerk arbeiteten einst viele Leute beim Silberabbau (ich glaube, es war Silberabbau, wenn ich mich noch recht erinnere). Dazu wurde viel Quecksilber gebraucht, was auf die Nerven der Abbauenden ging. Sie starben gar nicht richtig, sondern tanzten wahnsinnig im Ring an einer Stelle innerhalb des Bergwerks (vllt. um ein Feuer, das weiss ich nicht mehr). Jeder, der in die Nähe dieses Rings geriet, wurde in diesen Ring hineingezogen, musste mittanzen und kam nicht mehr heraus, egal wie sehr er sich anstrengte. Sie zogen und zerrten an einem.
Nur "Nummer Zehn der Ochse" - so der Name eines der Helden in dieser Serie, Adlatus von "Meister Li" - schaffte es aufgrund seiner grossen Kraft.

Ich wollte nur mal sehen, ob ich das kurz und bündig darstellen kann. Mir spukt es gerade im Kopf herum. (Ja, so kam ich mir bei meinem Vater vor, aber in aller Regel denke ich da nicht mehr dran. Das hier hat jetzt einen anderen Bezug.)

Das ist Arbeit!

Eine Freundin - ich sag nicht wer, denn vielleicht will sie das nicht - schreibt an einem Roman. Ich bin schon ganz gespannt. Und soll eine ihrer ersten Testleserinnen werden. Sie hat meine Hochachtung, denn Romanschreiberei stelle ich mir vom Durchhaltevermögen alleine schon nicht so einfach vor. Sie sagte mir, sie hätte gute Bücher übers Schreiben.

Derartig angespornt, war ich letzte Woche in einer Buchhandlung. Beim Durchstöbern (eigentlich war ich auf der Suche nach einem bestimmten Buch) stiess ich auch auf das Hobby-Regal. Da stand ein dicker Wälzer von Elizabeth George (der Thriller-Autorin mit den dicken Schinken), wie man einen guten Roman schreibt. Ich nahm das Buch nicht in die Hände, denn sie schreibt nur dicke Bücher (hatte ich vor Jahren den Eindruck, Bücher mit ordentlich Längen).

Die Stadtbücherei, so dachte ich, hat doch bestimmt auch Bücher zum Thema. Hat sie. Eines habe ich ausgeliehen ("Creative Writing" von Jesse Falzoi, erschienen im Autorenhaus-Verlag). Und heute die ersten Seiten gelesen und versucht, mitzutun. Das ist richtig Arbeit, stelle ich beim Weiterblättern fest!
Gleich die zweite Übung (auf S. 10) fordert mich auf, einen zweiseitigen Essay darüber zu schreiben, warum ich schreibe! Ha! Bezogen auf Normseiten sind das 3000 Zeichen! Wie die zusammenbekommen?
Paar Übungen und Seiten später (S. 25) werde ich in einer Übung herausgefordert: "Suchen Sie in zehn Büchern, die Sie gelesen haben, Textstellen heraus, die Sie beeindruckt haben, und schreiben Sie auf, warum."
ZEHN Bücher, das ist viel. Das ist echt Arbeit. (Sie hat Literatur in Deutschland studiert, hatte später ein Stipendium für ein Creative-Writing-Studium in den USA.) Darf man Comics dazunehmen? (Ich werd bei sowas kreativ.) Die Erzählmirnix-Comics sind gut geeignet, denke ich mir, denn sie leben von ihren pointierten Dialogen.

Ich bin gespannt auf den Roman der Freundin (sie hat ein gutes Sujet und sie hängt sich rein).