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Kirche ist politisch.

Ich lese Junas gutes Posting Warum Kirche politisch sein muss und erinnere mich an eine Veranstaltung im Rahmen der Woche gegen Armut, die in der voll besetzten Heiliggeist-Kirche in Heidelberg stattfand. Es war eine Podiumsdiskussion, moderiert von Pfarrer Florian Barth. Zu Gast waren Gregor Gysi, einer der Mäzene hier in der Gegend (ich weiss nicht mehr, welcher), und der Jesuit Friedhelm Hengsbach SJ (ich hoffe, ich habe seinen Namen noch richtig in Erinnerung – es ist schon wirklich lange her). Alle drei offenbar sozial engagiert, politisch. Doch Hengsbach SJ hat allen die Show gestohlen. Nah an den Menschen und ihren Nöten und Bedürfnissen dran, hinterfragend, fundiert etc. Er brauchte keine Mätzchen, um zu wirken, er sagte, was Sache ist. Herr Gysi kam damit zurecht, der Mäzen war sauer, dass ihm die Show gestohlen wurde.

Kirche ist immer spätestens dann politisch, wenn es direkt an den Menschen geht, wenn Menschlichkeit gelebt wird. Jesus war ganz sicher ein politischer Mensch – wäre er das nicht gewesen, hätte niemand ein Interesse gehabt, ihn umzubringen. Ich lese das z.B. aus den Seligpreisungen heraus, etwa aus dem Satz „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“ Nur wer offensichtlich Leid trägt, kann getröstet werden. Einer, der das Leid versteckt und schauspielert, wird nie den Trost bekommen, den er braucht. Mit der Schauspielerei stützt er ein Unsystem, zu dem er möglicherweise dazugehören will, das ihm aber nur schadet.

Ich denke an Politiker wie Johannes Rau, Gesine Schwan und auch Julia Klöckner. Allesamt Christen. Wobei ich Julia Klöckner nicht verstehe. Sie hat katholische Theologie studiert und verlangt, dass die Kirchen sich (mehr) aus der Politik heraushalten? Wie Juna in ihrem oben zitierten Posting nehme ich an, dass Frau Klöckner Kritik fürchtet, nachhaltige Kritik aus den eigenen Reihen. (Frau Klöckner, so bekomme ich es allenthalben mit, steht ziemlich in der Kritik, wie sie ihr Amt als Bundestagspräsidentin ausübt. Ich habe keinen Fernseher, aber das lese ich immer öfter.) Auch wie Juna finde ich, dass die Kirche ruhig politischer sein kann in ihrem Engagement für Menschen, für Mitmenschlichkeit, gegen Armut und gegen Ausgrenzung, für ein gutes Miteinander.

Die eigene Gemeinde (oder Konfession): ein Zuhause.

Heute war sozusagen der Tag der Ökumene (so nenne ich das mal). In der Heiliggeistkirche fand der ökumenische Gottesdienst statt, der alle zwei Jahre gehalten wird. Vorbereitet und durchgeführt wird er von der ACK.

Ich war früher dran und habe geholfen, aufzubauen. Dabei kam ich ins Gespräch mit dem neuapostolischen Vertreter. Der meinte, wenn er Leute frage, die neu in seine Gemeinde gekommen und geblieben sind, was sie denn in der Gemeinde halte: Er bekäme immer zur Antwort, sie fühlten sich zuhause. Sie sagen nicht, es sei schön oder was auch immer, sie sagen, sie fühlten sich zuhause.

Das fand er spannend und ich auch. Denn es sei wie bei der Partnerwahl: Man wisse nie, wann es funkt. Es könnten 100 gute Frauen sein (sagte er als Mann), aber man wisse nie, wann es funkt. So sei es auch mit der Wahl der Gemeinde.

Dann kamen wir auch aufs Missionarische zu sprechen, was ich als folgerichtig empfand. Denn ein Zuhause schafft man sich selbst, das sucht man sich selbst. Und ich denke an den Spruch am Kühlschrank in der Küche eines Freundes: „Meine Küche, meine Regeln.“

Festlich geschmückte Kapelle.

„Die Kapelle“ in Heidelberg ist nicht irgendeine Kapelle oder Kapellchen. Sie ist das Zentrum der Kapellengemeinde in der Plöck, der sogenannten Diakoniestrasse. Wenn ich frei habe, kann man mich oft dort finden. Dann nutze ich die Gelegenheit im Rahmen des manna-Projektes, dort alte Bekannte zu treffen und evtl. neue zu machen.

Diesen Samstag war der erste Samstag im Monat. Ulrike und Kurt (kein Paar, sondern einfach Ehrenamtliche im manna-Projekt) öffnen dann immer das Foyer der Kapelle für ein oder mehr Tassen Tee oder Kaffee und einen gemütlichen Plausch in der Zeit von 9-12 Uhr. Die Kapelle selbst ist nicht verschlossen vor den Gästen, sondern man kann in die Kapelle reinblicken oder gar hineingehen.

Kapelle im Hochzeitsschmuck.
Festlich für eine Hochzeit geschmückte Kapelle.

Gestern sah die Kapelle wunderbar aus, wunderbar festlich geschmückt. Das Bild will ich Euch zeigen. Festlich geschmückt für eine Hochzeit mit lauter bunten Bändern, die von oben hingen.

Ausblick: Das manna-Projekt wird dieses Jahr 20 Jahre alt! Am Dienstag, den 01. Juli ab 17 Uhr wird gefeiert und Ihr könnt kommen, wenn es Euch interessiert und es nicht zu weit ist. Am Besten, wie immer, mit den Öffentlichen kommen. Doch auch wer mit dem Auto kommt, dem sei gesagt, dass das Galeria-Kaufhof-Parkhaus ganz in der Nähe ist. Zugang auch über die Strasse, die Plöck heisst. Dann gibt es noch eine Tiefgarage unter dem Friedrich-Ebert-Platz, auch ganz in der Nähe.
Es wird Musik geben, was für den Gaumen, eine Rede vom OB und so.

Eine schöne Trauerfeier.

Gestern habe ich eine schöne, berührende Trauerfeier erlebt. Die Mutter eines guten Freundes wurde beerdigt. Ich kannte sie gut über lange Jahre, nicht nur den Freund. Eigentlich kenne ich die ganze Familie, auch den Bruder mit seiner Familie. Und die Tante, die – wie es der Zufall will – ein paar Tage vor der Mutter gestorben ist.

Diese Trauerfeier war mir ein Trost. Wie innig die Trauernden der Verstorbenen gedachten. Wie gut die Familie die Aufgabe gemeinsam (!) bewältigte. Auch beim Leichenschmaus gedachte man der Verstorbenen. Eine Dame fing an mit einer Ansprache auf die Verstorbene, und dass riss dann viele andere mit bis hin zum Enkel, der den Schlusspunkt setzte.

Diese Trauerfeier war mir ein Trost im Hinblick auf meine Familie und wie es da mit den Trauerfeiern lief. Es war damals einfach so abwegig, das hat gehörig weh getan und verstört. Dabei fällt trauern umso leichter, je mehr man zusammensteht und sich gegenseitig hilft.

Ein Trost, dass es so anders gehen kann als in meiner Familie.

Frohe und besinnliche Weihnachten Euch allen!

Weihnachtsdeko.
Mein Weihnachtsschmuck.

Angeregt von den Antworten auf Carstens Frage:
Mama, was machen eigentlich die Menschen, die an nichts glauben, zu Weihnachten?
sage ich Euch:

Tragt ein Licht in die Welt!

Nicht das des Kommerzes, sondern ein von Herzen kommendes, zu Herzen weitergetragenes Licht, ob gross oder klein.
Das kann ein Lächeln sein dem nächsten Menschen gegenüber, der mir begegnet (vllt. auch, wenn ich in den Spiegel gucke), das kann das Nachdenken über einen Konflikt sein (statt gleich mal rauszuhauen, erstmal setzen lassen und dann klare, ruhige Gedanken und damit auch klare, ruhige Worte finden). Das kann eine Spende sein für irgendwelche Hilfsprojekte (Frauenhaus z.B.). Das können wunderschöne selbstgestrickte Socken sein. Das kann die Weigerung sein, zu einem Familienfest zu kommen, an dem sich eh nur alle fetzen. ...

Denkt drüber nach.