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Buckel

"Du bekommst 'nen Buckel, wennste so weitermachst!" sagt eine Bekannte, Hauptberuf Physiotherapeutin, zu meiner Kollegin. Die Kollegin hat es mir erzählt, und seither ist es mir eine Mahnung, immer mal wieder vom Bürostuhl aufzustehen, rumzulaufen, zu dehnen und vor allem: Zu entspannen! Ich merke, dass ich ganz schön angespannt bin. Durch das muskuläre Angespanntsein entsteht auch ein nervliches Angespanntsein. Das will ich nicht haben, das muss anders werden. Also dehne ich.

Ich habe jede Menge Übungen für den vom Bürostuhl geplagten Menschen von meiner Krankenkasse geholt, aber angewandt habe ich das noch nicht. Sie liegen auf dem Bürotisch, da vergesse ich sie immer (ich blende das wohl aus). Doch schon einfaches Dehnen und Entspannen tun ihre Wirkung, und das mache ich.

"Nur ein leerer Briefkasten ist ein guter Briefkasten."

So der Ausspruch eines Freundes. Kinder freuten sich über Post, als Erwachsener habe man aber lieber seine Ruhe davor.

Ich musste das erstmal sich setzen lassen. Er schien so recht zu haben. Und jetzt, wie ich das so schreibe: Kinder bekommen noch keine böse Post, keine lästige Post, keine Rechnungen, keine Mahnungen, keine Post von Ämtern, keine von Rechtsanwälten, .... Kinder, wenn sie denn Post bekommen, bekommen Post, die liebevoll an sie gedenkt.
Das andere kommt alles, wenn man erwachsen ist.
Doch halt, so manchesmal kommt auch liebe Post, habe ich gelernt. Lange Zeit war auch ich erstaunt, dass es so etwas gibt. Langsam stelle ich mich darauf ein. Ein Freund zum Beispiel schreibt gerne Postkarten. Das ist was Schönes! Ein Weihnachtsüberraschungspäckchen habe ich letztes Jahr bekommen, das ist auch was Schönes.

Vielleicht sollte ich mal eine Umfrage machen?

Leute ausfragen

Das ist etwas, was ich nicht mache. Aus Höflichkeit, aus Respekt und so.
Nun lese ich aber gerade aus beruflichen Gründen ein Buch zur Moderation (also Moderation von Sitzungen und so etwas, keine Mediation). Da wird anschaulich der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Moderator (oder eben zwischen einem, der moderieren gelernt und einem, der das nicht gelernt hat) beschrieben.

Der schlechte Moderator hat zu einem Thema drei schwammige Überschriften. Der gute Moderator, der dann hinzugezogen wurde, damit die Sitzung kein (alljährliches) Fiasko wird, hat dann dem schlechten Moderator Löcher in den Bauch gefragt. Und daraus lauter kleine, griffige Teilziele gemacht. Und prompt kamen die Leute schon gerne zur Sitzung, nicht wie immer schon abgetörnt.

Das nun muss ich fürs Geschäft übernehmen. Die Kunden so richtig nach ihren Wünschen und den Notwendigkeiten dahinter ausquetschen, damit wir ihnen gute Lösungen anbieten können. Ganz ungewohnt für mich, wie ich schon am Anfang sagte, aber aus geschäftlichen Gründen - und nur für diesen Zweck - muss ich das nun üben.

Die Bu-Galerie

Sie liegt auf meinem Arbeitsweg. Jeden Tag fahre ich daran vorbei, an der "Bu-Galerie" in der Nähe der Johannes-Kirche in Heidelberg-Neuenheim. Fein säuberlich aufgereiht in ihrem Verderben (sie werden dort stehen, bis sie Matsch sind, so ungefähr war das letztes Jahr). Ich dachte schon, ich komme nicht mehr dazu, sie zu fotografieren, weil es permanent regnete. Den schönen Tag heute habe ich gleich ausgenutzt und den Fotoapparat geschnappt.

Bu-Galerie

Zählt sie mal. Auf dem Foto sind es 18 Stück, aber ich habe nicht alle draufbekommen. Es sind etwas mehr! Ungezählte also.

Die beiden hier unten scheinen munter zu parlieren, sich gut zu unterhalten. Doch wehe, wehe, schaut den rechten Kürbis an, da steckt noch das Messer drin! Er merkt es nicht.

wichtige Unterhaltung

Doch hier sein rechter Nachbar, der hat recht Gram, der sieht das Messer und leidet. Er weint.

weinender Kürbis

Die hier sind einfach muntere Kürbisgeister. Ihnen kann nichts was anhaben, sie haben ihren Spass. Buuuuu!

geschnitzte Kürbisse

Hier geht es wieder düsterer weiter. Huu, der Geselle mit dem Hut, wie grimmig er guckt! Sein Nachbar ist gar ganz verdorben, hat's nicht ausgehalten. Er ist Matsch.

Kürbis mit Hut

Dieser Geselle hier denkt sich: "Was soll's?" und schmunzelt lakonisch vor sich hin.

schmunzelnder Kürbis

Schlussendlich: The pumpkin family! Beim Kind in der Mitte sieht man noch die Kerzenreste. Buuuuuu!!

pumpkin family

Beziehungsmensch

Jahre hatte ich über die Aussage einer Freundin gegrübelt, ich sei ein Beziehungsmensch, die Aussage stehen lassen, sie nicht verstanden. In Zeiten von Post-Corona habe ich es begriffen und sie gestern darauf angesprochen. Ja, meinte sie, ich sei ein Mensch, der seine Mitmenschen mit allen Sinnen erfahren müsse. Ich ertrage es nicht, Menschen auf Dauer nur via VideoCall zu erleben, ich muss sie live erleben, in Präsenz. Anderenfalls komme ich mir wie amputiert vor.

Eine Bekannte hat mir vom virtuellen Kaffeeklatsch in ihrer Firma erzählt. Dass sie das einmal wöchentlich machen, um sich besser kennenzulernen, eine Viertelstunde lang, und jeder käme mal dran, reihum.
Ich muss sie unbedingt fragen, wie das konkret vor sich geht, dann schlage ich das auch mal in meiner Firma vor.